Die BankHeute hatte ich mal wieder das Vergnügen zu unserer Hausbank gehen zu dürfen. Englische Auftrag und Arbeitgeber zahlen ihre Sklaven ups Arbeitnehmer meinte ich natürlich nämlich vornehmlich mit Scheck.
Als wir nach England zogen, dachten wir: klar Bankkonto eröffnen, kein Problem. Wir hatten ein Schreiben unserer deutschen Bank, dass wir uns bisher bei ihnen benommen hatten, mein Mann und ich hatten regelmässige Einnahmen. Easy dachten wir.
Dachten wir.
Als erstes scheiterten wir daran, dass es in England keinen Personalausweis gibt. Quasi. Will man sich legitimieren, braucht man einen englischen Reisepass, einen englischen Führerschein oder eine offizielle Rechnung der Stadt, dem Gas oder Elektrizitätswerk. Eigentlich auch kein Problem. Wenn man ein Haus gemietet hat, fallen diese Kosten automatisch an. Nur: ohne Bankkonto kein Haus.
Unsere erste Behausung wurde also über den Arbeitgeber meines Mannes angemietet. Und wir warteten auf unsere erste Rechnung.
Um endlich ein Bankkonto zu eröffnen.
Die kam, nach mehrmaligen Anrufen bei der Stadt nach zehn Wochen an.
Der Vorname meines Liebsten war falsch geschrieben. Ein "c" anstelle eines "k".
Wir dachten uns nichts Böses und gingen dennoch frisch an einem Samstag (weil unter der Woche geht es ja nie, dank Öffnungszeiten) zur Bank. Die Dame, die uns
dort empfing, schaute uns arrogant an und sagte: nein. Das machen wir nicht.
Mein Mann - ansonsten ein wirklich extrem ausgeglichener Mensch, der noch nicht mal flucht - flippte aus und schmiss die Unterlagen in die Luft.
Wir wurden höflich gebeten sofort zu gehen. Da kennen die keinen Spaß.
Eine Woche später war es soweit. Korrekte Rechnung der Stadt, andere Bank.
Wir wurden quasi verhört.
Da meine Einnahmen auf mein deutsches Konto flossen, wurde ich in England degradiert. Wir durften zwar ein gemeinesames Konto eröffnen, aber mein Mann musste mir eine Bankkarte genehmigen. Einen Kreditkartenantrag muss er bewilligen, alle wichtigen Entscheidungen muss er unterschreiben.
Emanzipation, hallo?
Und daran erinnerte ich mich heute, als ich den Scheck einreichte.
"Haben Sie denn Berechtigung den Scheck auf SEIN Konto einzuzahlen?"
Ich zog die Augenbrauen hoch und dachte daran, dass ich seit einem Jahr den Scheck in dieser Bank, genau bei dieser Bankangestellten jeden Monat einreiche.
"Es ist unser gemeinsames Konto."
"Haben Sie denn SEINE Karte und Geheimnummer?"
"Ich habe meine eigene Karte."
"WISSEN Sie denn Ihre Geheimnummer???"
Ich war versucht ihr zu antworten, nein, wozu auch, ich zahle immer ohne Geheimnummer, brauche ich das???
Schluckte dann jedoch die Worte runter und antwortete mit leicht scharfem Ton:
"Selbstverständlich."
Und endlich durfte ich den Scheck einreichen.
Das ist Alltagsleben in England.