Vor einiger Zeit las oder sah ich bei Nigella, dass sie sich immer wundern würde wieso Leute dauernd Hühnchenbrustfilet essen wollen, die Beine seien doch viel besser!
Als ich Lust auf Huhn hatte dieser Tage, kam mir ihre Aussage in den Sinn.
Ich unternahm einen Ausflug zu unserem Fleischer und verlangte Beine mit ungefähr einem Kilo Fleisch. So ein Aufwand muss sich ja auch lohnen.
Daheim angekommen, befreite ich die Beine von der Haut und grob - aber nicht penibel - vom überflüssigen Fett. Dann hackte ich die Schenkel beherzt am Knorpel auseinander. Den groß-fleischigen Teil löste ich von den Knochen und Knorpeln, der "Drumstick" durfte drin bleiben.
Zwei Zwiebeln und eine Möhre kleingehackt in etwas Öl anbraten, drei Scheiben klein geschnittenen ungeräucherten Frühstücks/Schinkenspeck dazu geben und währenddessen das Fleisch in eine Plastiktüte packen, zwei Löffel Mehl, Salz und Pfeffer dazu geben, schütteln (natürlich bei geschlossener Tüte, also ich will ja nicht für Schweinereien in der Küche zuständig sein!) und ebenfalls mit anbraten.
Mit zwei (Wein)Gläsern Portwein sowie einem (Wein)Glas Hühnerbrühe aufgießen, Deckel drauf und 45 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen.
Die Sauce war sehr dunkel, aromatisch, intensiv - und ich hätte sie am liebsten direkt aus dem Topf pur gelöffelt. Das Fleisch ist unglaublich zart und saftig, man braucht noch nicht mal mehr ein Messer, streng genommen.
Meine persönliche Glückseligkeit wäre es das Huhn lediglich mit frisch gebackenem Weissbrot zu essen, auch wenn jedes Gericht eigentlich von Salat oder Gemüse begleitet sein sollte. Vielleicht ein leckerer grünen Bohnen Salat als Vorspeise?
Das nächste Mal nehme ich ein Glas Hühnerbrühe mehr.
Bon appetit!