Donnerstag, 30. April 2009

Hach ja.

Es ist schon schön, wenn man sein Kind (5 Jahre) soweit dressiert ähm ich meine erzogen hat, dass es schon selbständig Klein-Teil-Wäsche ordentlich aufhängen kann, während die Eltern zusammen krank im Bett liegen.

"Aber die Küche kann ich NICHT alleine machen, Mama! Also DA muss mir dann jemand helfen. Ich spüle nur!"

Hach ja ... sie wird groß.

Dienstag, 28. April 2009

Drinking with the Girls

Ich hatte meinen ersten Rausch mit 17.

Leider blieb mir die Gnade des Blackouts erspart und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern.
Weiter möchte ich darauf auch gar nicht eingehen. Ausser: Ich weigerte mich danach für fast zwei Jahre auch nur einen Tropfen Alkohol zu trinken und die gesamte Erfahrung war äusserst unschön.

"Drinking with the Girls" ist eine Reportage der BBC.
Die Journalistin Cherry Chadwyck-Healey fragte sich, was an den ganzen Negativschlagzeilen über britische Frauen und Alkohol dran sei.
Sie teilte die Frauen in sieben verschiedene Altersgruppen ein:
unter 18 jährige, Studentinnen, 20SomethingSingles, 30jährige, Mütter mit Ende 30, Ende 40 und dann "Grannyhood".


Los ging es mit den 20Somethings. Cherry, selbst 27 Jahre alt, traf sich mit einer Gruppe Freundinnen zum Ausgehen. Zuerst wurde sie eingekleidet. Enges schwarzes Oberteil und neonpinkfarbenen Tütü, das brauche man. "Wenn Du Dich dann nach vorne beugst, zum Barkeeper hin, bekommst Du freie Drinks, wetten?"

Auf die Frage, ob sie moderne Frauen sagen, antworten sie stolz.
“We’re very modern… Do you think forty years ago they’d be sat here binge drinking, in a f***ing tutu, talking about sex?"

Eine von ihnen ist Leanne.
Mit 15 das erste Mal schwanger, jetzt mit 20 zwei Kinder, von zwei verschiedenen Vätern, ist sie vom Leben alles andere als bevorteilt.


Sie trinken.



Sie spielen.
"They fuck you, they chuck you."
Die einzige Möglichkeit zu überleben ist den Spieß umzudrehen.

Vergewaltigungen an völlig besoffenen Frauen sind in England nicht die Ausnahme.



Sie sind verzweifelt.



Übelkeit - Enthemmt -das Bild wie sie sich einfach auf die Straße setzt und pinkelt wollte ich dann nicht wirklich reinsetzen.



In London gibt einen "Booze Bus", einen speziellen Krankenwagen für Besoffene. 90 % der Leute, die behandelt werden, sind Frauen.
Ein Einsatz kostet das NHS 650 Pfund.
Insgesamt sind die Kosten, die der Alkohol(missbrauch) verursacht, 2,7 Milliarden Pfund pro Jahr. Keine andere Droge kostet das NHS jährig mehr.

"Sie übergeben sich,[...] urieren sich ein, [...] manche koten sich ein.", sagt ein Rettungssanitäter.

Eine Frau ruft nach ihrer Mama.

Ihre Würde haben alle Frauen verloren.



Oder da gibt es die gelangweilten 14 jährigen, für die Alkohol zwar eklig schmeckt (darum wird er auch möglichst pur und mit Strohhalm getrunken, da geht es schneller) - aber der Rausch ist der angestrebte Zustand.
"It gives me more confidence", sagt das Mädchen.
Woher sie den Alkohol bekommen? Sie sprechen junge Erwachsene an und bitten sie für sie Alkohol kaufen zu gehen.
Währendessen Cherry mit den Mädchen in ihrem Zimmer sitzt und trinkt (sichtlich unangenehm berührt), sind die Mütter in der Küche, hilflos. Keiner hätte sie mehr unter Kontrolle. Sie nicht, die Schule nicht, keiner.

Die englischen Mädchen sind Spitzenreiter im Komasaufen. Die Jungs abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Zweifelhafte Auszeichnung ...


Cherry begleitete einen Jungesellinnenabend - und traf mindestens drei weitere Hens.
Auf die Frage, ob sie sich denn eine Hen-Night ohne Alkohol vorstellen könnten, wird entsetzt "NO!" geantwortet. Besonders gut gefällt mir dabei der Gesichtsausdruck der Dame rechts.
Es wird gesoffen was das Zeug hält.


Sie macht einen Selbstversuch und läd einen jungen Mann gleicher Größe und Gewicht ein um mit ihr zu trinken.
Er (also nicht der Mann, der Abend!) endet völlig besoffen und mit dem Kopf in der Kloschüssel. Zumindest für Cherry.





Mit Ende 30 wird das Saufen ein bisschen weniger und teilweise auch nicht mehr ganz so exzessiv. Dennoch haben die beiden Mütter, mit denen Cherry trinken geht, keine Hemmungen sich völlig betrunken vor ihren Kinder zu präsentieren.

Englische Frauen trinken elf (ja, 11!) Mal mehr als beispielsweise deutsche oder italienische Frauen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.










Ende 40 wirds dann wirklich gesitteter. Es wird nicht mehr so viel auf einmal getrunken, sondern über den Tag verteilt - damit die Leber auch regelmässig zu tun hat. Vor zwei Jahren hörte ich im Radio, dass die heutigen 20 jährigen Frauen die gleiche Leber hätten wie die 60 jährigen - ziemlich kaputt.




"I´ve got a stairlifter at home, so i can get up easily ... so what!",




Die häufigste Antwort auf die Frage warum sie trinken war:
Es gibt mir mehr Selbstbewusstsein.

Ich würde behaupten: Selbstbewusstsein, dass von Alkohol herrührt, steht auf verdammt wackeligen Füssen.

Jede Ausrede, jeder Anlass wird genutzt um zu trinken.


Ein schockierender Bericht, aber die große Masse der Frauen, die mal ein Cocktail trinken, wenn sie weggehen, oder ein Glas Wein zum Essen, ein Champagner beim Geburtstag - die kam da nicht vor. Schade, dass nur so einseitig berichtet wurde.
Aber leider: Szenen wie die im Film gezeigten, sieht man hier häufiger. Besonders die Hen-Nights und die 20somthings ...

Meine Alkoholerfahrung wirkt dagegen wie ein harmloser Kindergartenbesuch.



Bilder sind alle Bildschirmphotos direkt von der Reportage:
http://www.bbc.co.uk/iplayer/episode/b00jz171/sign/Drinking_with_the_Girls/

Nachtrag: Der Bericht bei Youtube zu finden >klick<>

Mittwoch, 22. April 2009

Indische Küche

ist eigentlich nicht ganz so mein Fall. Gegen viele Gewürze bin ich schlicht allergisch und dann ist es doch meistens recht gehaltvoll ... hach, ja, ich bevorzuge wirklich dann eher so was.

Jetzt war ich letztens bei einer Freundin und suchte für eine Einladung noch ein passendes Rezept. Sie meinte: "Ich habe hier ein Rezept für ein Curry, von einer ehemaligen indischen Mitbewohnerin, das ist wirklich phantastisch!"

Ok. Curry.

Warum nicht!

Hier ist das Rezept, dass ALLEN am Tisch hervorragend schmeckte und ich wirklich nur empfehlen kann. Die blauen Zutaten habe ich wegen Allergie nicht verwendet.

1. Zwiebeln und geriebenen Knoblauch anbraten, eine Dose Pizza oder pürierte Tomaten dazugeben, Curry Paste (man kann jede nehmen) und Linsen ebenso und für 10 Minuten kochen. So das Originalrezept. Ich kochte die Sauce eher 45 Minuten um die gelben Linsen und da waren sie gerade so etwas weich. Vielleicht sollte man sie vorher kochen und erst gar schon dazu geben?!

2. Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden, in etwas Öl anbraten. Klein geschnittenes Huhn oder Quorn sowie Champignons dazu geben, 10 Minuten mit Kreuzkümmel, Koriander, Kurkuma, Zimt, Garam Marsala und Boxhornklee garen.

3. Die beiden Teile zusammenschütten und 3/4 "Pint" Hühnerbrühe dazu geben (habe ich weggelassen, da ich bei Teil 1 sehr sehr viel Wasser nachgießen musste um die Linsen zu garen)
Für 20 Minuten garen lassen.
Kokosmilch hinzugeben und nochmals für 15 Minuten einkochen lassen.

Mit Naanbrot und oder Reis servieren.





Es war ein recht mildes Curry, damit auch die Kinder gut mitessen konnten.
Salz kann man sich bei dem Rezept sparen.

Das wird auf jeden Fall noch mal gemacht.
Es war eine riesige Portion und übrig blieb gerade mal ein kleiner Rest für mich heute Mittag.

Dienstag, 21. April 2009

Zwei Schrauben

Im Januar glitt mir äusserst ungeschickt eine volle Tasse Kaffee aus der Hand. Mit Milch. Auf den geschlossenen Laptop.

Rien ne va plus.

Meinem Mann verbot ich schlicht sich an dem Laptop zu vergreifen. Denn WENN, wollte ICH ihn kaputt machen und nicht sagen müssen (in einem giftigen, gemeinen Ton): DU HAST MEINEN LAPTOP ZERSTÖRT!!!! - Ihr versteht schon.

Im Februar nahm ich ihn dann auseinander.
Und lernte:
Schlechte Schraubendreher und Zieher sind grausam. Für alle Beteiligten (Ehemann: "Fluch doch nicht so!!!") und besonders für mich. Und ja, man roch den Kaffee!




















Dann bekam ich Schnappatmung. Das Teil sollte ins Wasser.

Es dauerte zwei Wochen bis ich mich dazu überwunden hatte.




Alle Kontakte sauber gebürstet, kam er auf ein Tuch und trocknete ein paar Tage. Ich schraubte ihn zusammen ... und er ging an!
Aber die Tastatur klemmte noch, I-Net ging nicht, das CD Laufwerk funktionierte nicht, die Lautsprecher auch nicht ... ich baute ihn wieder auseinander (mit neuen, sehr guten Schrauber).

Nix.

Tod.

Insgesamt baute ich ihn ca sechs Mal auseinander und wieder zusammen. Verzweifelte und entschied mich zum Ignorieren.

Bis heute Morgen.

Heute beschloss ich alles zusammen zu bauen und ihn dann in eine Fachwerkstatt zu geben.

Und was ist?

Er geht.
Lautsprecher, Tastatur, Internet - Nur zwei Schrauben, die habe ich übrig .... Und erinnerte mich an Theo gegen den Rest der Welt. In dem Film schraubt MMW an einem Flugzeug rum und hat schließlich auch noch eine Hand voll Schrauben in der Hand - die er mit einem Schulterzucken wegschmeisst.


So ganz traue ich dem Frieden noch nicht, aber ich freue mich schon mal verhalten!

... und bin durchaus stolz auf mich ;)

Freitag, 17. April 2009

Frust.

... wenn man nachdem man ein Knäul verstrickt hat (unter dem Schweisse seines Angesichts quasi) zu erkennen, dass genau dieses Knäul eine klitzekleine Nuance "olive" ist .... anstelle "grau". Und man das leider im Sonnenlicht auch erkennt.

Jetzt hoffe ich nur, dass ich die richtige Farbe noch mal in dem Laden finde.

Is' ja klar, wenn ich schon mal mich überwinde zu stricken, dass ich dann solchen Unwegsamkeiten ausgesetzt bin.

Genäht wird auch. Spätestens Mitte Mai kann ich es präsentieren. Sonst muss ich nämlich nackelig zu einer Hochzeit gehen. Und das will ich doch niemandem antun. Mir am allerwenigsten! ;)

Schönes Wochenende! WIR gehen jetzt zu einer Charlie and Lola Ausstellung bei uns im Schloss. Und danach fesche Sommerkleider für die Schule kaufen.

Donnerstag, 16. April 2009

Back home

mit einem neuen Rezept im Gepäck. Nach Völlerei an Ostern gelüstete es mich doch nach etwas frugalerem ....




Gnocci mit Kürbissauce




Hokkaidokürbis, in Gemüsebrühe weich gegart, gestampf, mit etwas Salz, Pfeffer und Balsamicoessig abgeschmeckt. Ricottakäse untergehoben.

Mit Cherrytomaten, Ruccola, sowie geriebenem Parmesan.

Sehr empfehlenswert.

Das erste Mal gegessen in einem wunderbar gemütlichen Wohn-Esszimmer gekocht von einer tollen Frau. Danke Katja!!!! :)

Sonntag, 12. April 2009

12 von 12

fällt dieses Mal aus.

Ich habe es einfach verschwitzt, wegen Oster, Urlaub, Familie und so.

Apropos: ich hoffe Ihr hattet ein gesegnetes Osterfest.

Bis dieser Tage. Dann auch wieder aktiver.

Freitag, 3. April 2009

Kleiner?!

Dieser Tage, an der Kasse einer großen Parfumeriekette.

"Das macht dann 13 Euro 30, biddä!"

Ich gebe ihr 15 Euro.

Sie schaut mich mit einer Mischung aus Entsetzen und Verzweiflung an:
"Hab'n Sie das net kleiner?!"

In meinem Kopf rauschen die Gedanken:
will-die-mich-veräppeln-wo-ist-die-versteckte-Kamera-das-kann-die-doch-nicht-ernst-meinen-soll-ich-da-was-witziges-drauf-sagen-oder-soll-ich-mal-absolut-arrogant-reagieren-oder-soll-ich?

Ich entscheide mich für das Naheliegende:
"Nein."

"Dann muss ich Ihne'n das aber in klein zurück geben!"

Ich lächle mitfühlend:
"Damit habe ich gerechnet, bei dem Betrag."


Ganz großes Theater, sag ich Euch. Ganz groß.