Sonntag, 5. Mai 2013

Wild-Kräuter {Hexen}

Ich verbrachte mit meinem dear husband einige Tage am Ende der Welt.
Meine Grossmutter war Selbstversorgerin mit einem umfassenden Nutzgarten.
Nach 13 Jahren ist der nun leider völlig verwildert, nur ab und an spriessen Wildkräuter aus dem "Un"Kraut. 

Als meine Tante mich fragte, ob ich nicht Lust hätte auf Sammeln und gemeinsames Kochen hätte, war ich sofort dabei.

Der Menüplan sah vor:


Wildkräutersuppe

Wildkräutersalat mit frischem Brot und Kräuterbutter

Semmelknödel mit Brennnesseln und etwas Gulasch

Waldmeisterbowle



Wichtige Regeln:

- nie an Strassenrändern
- nie da wo Hunde pinkeln
- nie auf Wiesen, die mit Gülle bestreut wurden. 


Wir fanden einige Kräuter noch im ehemaligen Garten meiner Grossmutter, aber mehr noch auf dem Nachbargrundstück. Ich fragte meine Tante wieso das so sei.
Wenn Wiesen regelmässig gemäht werden, haben alle das gleiche Recht. Verwildern sie, überleben nur die Stärksten. 
Bei meiner Grossmutter war es in einem Hochbeet Zitronenmelisse und ansonsten viel Brennessel und Giersch. 

Man muss schon genau hinschauen um die zarten Pflänzchen zu finden. 



Brennnessel

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Gänseblümchen

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Schafgarbe

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Frauenmantel

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Taubnessel

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Giersch

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Sauerampfer

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Labkraut

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Zitronenmelisse

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gemeiner Löwenzahn

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Spitzwegerich

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Gundermann

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Und dann ging es los.




Für die Suppe haben wir einen Teil der Kräuter zwei Minuten gekocht und dann püriert. 
Etwas Gemüsebrühe dazu, Soyasahne und ein Bindemittel. 



Die Kräuterbutter mit 14 Kräutern wurde noch letztes Jahr gemacht, dann in portionsgerechte Stücke eingefroren. Sie enthielt viel Bärlauch und Knoblauchsrauke
Ich hätte mich alleine daran satt essen können!



Dazu ein grüner Salat mit vielen Kräutern und den Gänseblümchen




Besonders gespannt waren wir auf die Semmelknödel mit Brennesseln.

Dazu wurden 

200 Gramm Brennesselblätter kurz blanchiert und dann klein gehackt.
500 Gramm altbackene Brötchen mit heisser Milch, 5 Eiern, etwas Salt, Pfeffer und Semmelbröseln vermischt. Das nächste Mal würde ich etwas Kartoffelstärke als Bindemittel nehmen. 

20 Minuten in siedendem Wasser gar werden lassen.



Dazu gab es ein bisschen Reste-Gulasch.

Aber reizvoller ist es sicher mit gebräunter Butter und Peccorino




Als Nachtisch gab es selbst angesetzte Waldmeisterbowle.

Ich gebe zu: ich war etwas angeschickert. 
Aber wir hatten was zu feiern. 
Tochter bekam einen Platz an der Wunschschule. 
Juchu!





Es war ein wunderschöner Nachmittag und Abend mit der Familie. 
Meine Finger sind grün-braun und nicht wirklich ansehnlich - aber es hat sich gelohnt.

Ich nehme einige Tüten Kräuter mit nach Hause heute und werde sie in Kräuterbutter verarbeiten, sowie in den Salat packen. 

Laut meiner Tante haben Wildkräuter noch mehr Mineralien und Nährstoffe als normale Kräuter.

Jetzt traue ich mich da auch ran!


3 Kommentare:

  1. Hui, das klingt toll. Ich möchte jetzt auch sofort losziehen und Kräuter sammeln. Ich habe nur NULL Ahnung von dem Grün - wäre also eine spannende Sache :-D

    Muss mal nach Lektüre gucken...

    LG Anja

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  2. Zu Ostern hat meine Mutter früher oft Brennnesselsuppe gemacht, die hab ich geliebt!
    Und Walderdbeermarmelade aus selbstgepflückten Walderdbeeren mag ich auch.
    Viel von dem anderen Grün würd ich mich alleine nicht zu verwenden trauen, aber ich finds toll, wenn das jemand macht!

    Klingt alles extrem schmackhaft und appetitlich!

    lg Ruth

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  3. @Ruth: Als wir vor knapp zwei Jahren zur Kur im Schwarzwald waren, haben wir eine geführte "Kräuter-Tour" mit vielen Kindern mitgemacht. Der nette Mann meinte, dass man auf Wiesen an sich nichts pflücken könne, an Blüten und grünen Pflanzen (nicht Beeren und Pilzen), was einem gesunden Menschen ernsthaften Schaden zufügen könnte. Allenfalls eine Magenverstimmung.

    Und nur, weil ich hoffe, dass weniger Menschen ihrem Klee im Garten so unliebsam gegenüber stehen. . . die Blüten sind sehr lecker. Und vor allem die lila blühenden entweder so genascht oder als Tee aufgegossen, helfen fantastisch bei Menstruationsproblemen. . .

    Und Brennnesseln schmecken auch roh als "Bonbon" lecker. Oder als Spinatersatz. . .

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