Freitag, 31. Dezember 2010

mehr - Mehr - MEHR!

Wenn es um die Geschenkeflut geht, wird ja gerne gesagt, dass Kinder dazu neigen immer mehr zu wollen.
So wurden die Geschenke des Patenonkels in den letzten drei Jahren (normale Kamera, NintendoDS, IPod) teilweise in der Familie sehr kritisch beäugt. Wie man das steigern könnte? Und es sei zu viel. Und überhaupt nicht nötig.

Papperlapapp.

Auf dem diesjährigen Wunschzettel des Kindes standen:
- Skihandschuhe
- Körbe zum Aufräumen der Spielsachen
- "so Pulswärmer wie Du hast, Mama!"
- und "Fiche"

Die "Fiche" mussten wir leider Mangels Platz und Wissen erst mal ablehnen. Die Körbe wegen der Hausstauballergie auch.

Heimlich strickte ich jedoch die Pulswärmer.

Ich habe mein Kind selten glücklicher erlebt als beim Auspacken der Wristwarmer. Und sie wird auch nicht müde jedem zu erzählen, dass das wirklich das aller-aller beste Geschenk überhaupt gewesen sei.




Graue, weiche Wolle
Nadelspiel in 3 1/2
40 Maschen angeschlagen
Pi mal Daumen.
Mit Häkelblume.


Zweites Lieblingsgeschenk: der Bommelschal.
(drittes die PiP Bettwäsche übrigens)


Eines meiner Überraschungsgeschenke war ein Cuff-Armband von Crisl.
Es passt wunderbar und ich liebe es. Danke!!!! :)



Ich wünsche Euch ein wunderbaren Jahresausklang und ein fulminantes Jahr 20111!

Habt Euch wohl!

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Die wunderbare Welt der Fräulein Lux

Lily Lux ist für mich der Inbegriff des perfekte Fräuleins.

Kreiert von der wunderbar talentierten Illustratorin Iris Luckhaus und dem Schriftsteller-Lehrer-Schauspieler-Doktorant Matthias Klesse ist Lily Lux charmant, neugierig, kindlich, sexy, naiv und umwerfend eigenwillig.

Vor einiger Zeit hatte ich mir das Notizbuch gegönnt. Und damit gibt es nur ein Problem: ich traue mich nicht es als Notizbuch zu nutzen. Es gibt 1000 Sachen zu entdecken in dem Buch, von Rezepten über einer sehr nützlichen Liste was glücklich macht.
Es hat uns bei diversen Arztbesuchen mit der Liebreizenden die Zeit sehr verkürzt. Aber ich teile ja gerne.
Eine kleine Feldforschung unter Frauen zwischen sechs und 86 ergab folgendes:
- alle schauen erst mal kritisch
- alle blättern erst mal höflich durch um meine Gefühle nicht zu verletzten
- alle blättern immer interessierter durch
- allen entfährt ein: Oh ist das süss gemacht!!!
Allen. Wirklich allen.

Kurz vor Weihnachten machte ich bei einem Gewinnspiel mit. Denn ich bin der Meinung, dass die Liebreizende ein eigenes Lily Lux Buch verdient.

Und ich ähm sie gewann.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag war ich früh wach, das Kind kam schlaftrunken zu mir, kuschelte sich an mich und seufze diesen typischen Kinderseufzer, der besagt: ich bin noch nicht ganz wach, mein Kuschelbedürfnis ist groß und jetzt brauche ich eine ganz besondere Mama-Zeit.
Ich zauberte das Buch hervor.

Die folgenden zwei Stunden waren erfüllt von:
- ohhh, schau mal die Schuhe an
- Mama, wo ist die Grinsekatze? Na, woooo?
- Wo ist denn? (Paris)
- Wie wohl das Müsli schmeckt?!
- ohhh, sooo schöne Schalen!
- etc ...

Danke, Fräulein Lily Lux!

So von Fräulein zu Fräulein.

Samstag, 25. Dezember 2010

Dann hack' ich mir ein Loch ins Eis und find' das wunderschön


Mein Mann ist schon ein bisschen anders als andere Menschen.
Seine Moralvorstellungen sind strikt. Er lügt nicht, er flucht nicht und er würde auch niemals jemanden beklauen. Er interessiert sich nicht für Motorsport oder Fussball. Dafür schippt er sehr gerne Schnee.

Das kann er derzeit auch häufig machen, denn es schneit - wie in vielen Gegenden Deutschlands - doch das ein oder andere Mal dieser Tage.

"Kommst Du mit zum See?", fragte er mich vorhin. Mit unschuldigem Gesicht.
Alarmiert schaute ich hoch.
Ich kenne ihn zu gut als dass ich dieses harmlose Lächeln nicht zu interpretieren wüsste.

"Duwillstdochnichtschwimmen?"

"NATÜRLICH! Das macht der Serpentine Swimming Club doch auch!"


Ich lasse die Bilder einfach mal für sich sprechen und spare mir die Worte.


Mein Verrückter. Macht ernst. Während die anderen alle Schlitten fahren ....










Donnerstag, 23. Dezember 2010

Eine besinnliche Weihnachtszeit ...

Seit 25 Jahren gibt es bei meinen Eltern eine Tradition.
Es geht um eine dilettantisch Weihnachtskrippe, die ich mit ungefähr zehn Jahren selbst getöpfert habe. In dem Alter habe ich auch Zahnstocherigel und Holzmäuse produziert sowie eine spitzenbesetzte Kochschürze für meine Großmutter. Die sie nie trug. Damals war ich beleidigt. Heute verstehe ich sie.

Als wir gestern also den Weihnachtsbaum schmückten, zog die Liebreizende aus den Weihnachtskisten einen Tonteller hervor und sagte entgeistert: "was ist DAS denn?!"

"Die Krippe", antwortete meine Mutter.

"Und das?!", fragte sie und hob einen Klumpen gebrannten Ton hoch.

"Das", erwiderte meine Mutter mit einem Lächeln, "das ist ein Trampeltier mit einer Schlafdecke."

"Aha."

Wir schmückten weiter den Baum.

"Hm, aber wenn das eine Krippe ist, wo ist dann das Jesuskind?! Und Maria und Joseph?!"

Wir suchten.
Und suchten.
Meine Mutter wurde bleich und bleicher.
Und sagte schließlich mit Tränen in den Augen: "Die können doch nicht weg sein! Ich habe zwar im Zuge des Umzugs einiges weggeschmissen, aber DIE doch nicht!"

Wir suchten weiter.

Das einohrige Kamel schaute uns dabei vorwurfsvoll an.

Nach einer halben Stunde fand ich sie.
Jesus, Maria, Josph, einen grenzdebilen Riesen, einen König und einen Mönch.
Nein, fragen Sie nicht.


Nun stehen sie da.
Weihnachten kann kommen.

Ihnen allen eine besinnliche, fröhliche und bunte Weihnachten!
Machen Sie es gut!




Sie.Es.Und die Tränen.

Ich bin ein rational denkender Mensch.
Ich bin ein rational denkender Mensch.
Ich bin ein rational denkender Mensch.

Gefühlsduselei ist mir im Normalfall fremd und hatte ich schon erwähnt, ich bin ein rational denkender Mensch. Auch wenn mein Mann sicher das Gegenteil behaupten würde.

Heute morgen saß ich gemütlich mit meinem Soya-Cappuchino neben der Liebreizenden vor dem Fernseher. Erster Ferientag. Das muss gefeiert werden. Und wir schauten Barbie und die Weihnachtsgeschichte. Also Barbie als der böse Scrooge, nur in hübsch.


Und dann flog mir plötzlich eine Fliege ins Auge und ich musste weinen.

Ehrlich. *räusper*


Mittwoch, 22. Dezember 2010

Ein petit Four auf zwei Beinen.

Mein Kind liebt Pomp.
Damit unterscheidet sie sich gravierend vom Rest der Familie.
Sie hat gefühlte 20 Prinzessinnenkleider, die sie hingebungsvoll pflegt und anzieht.
Dabei ist auch eines vom Flohmarkt. Hatten meine Eltern ihr mitgebracht, mit Rüschen, Rosen und einer riesigen pinkfarbenen Schleife am Popo. Kurzum: sie ist mein Petit Four auf zwei Beinen.

"Liebreizende, kommstDumalbitte!"
"Jahaaaa" flötete sie "Wahaaas ist daaahhaass dennnn?", flötetete sie weiter, als sie die Schachtel auf dem Boden entdeckt.

"Schau rein, dann weisst Du es", erwiderte ich grinsend.











"Ohhhh, Mamaaaaa, ein Malbuch, und die Tasche und SCHOKOLAAAADEEEE!!!!"

Liebe Wichtel-Mama, vielen vielen Dank für die schönen Sachen. Die Tasse hat sich meine Mutter direkt unter den Nagel gerissen und die Schokolade wird wahrscheinlich gesammelt mit zum Skifahren im Januar gehen.
Auf den Beutel bin ich ganz schön neidisch :)

Danke!


Dienstag, 21. Dezember 2010

Er.Sie.Es.Und die Jobs.

Wir unterhalten uns über unsere Berufe.

Beim Vater ist das recht einfach, aber was ich mach(t)e, war der Liebreizenden nicht so ganz klar.

Ich überlegte mir, wie ich das am Besten ausdrücke und sage: "Na ja, ich habe viel mit Worten gemacht."

Daraufhin antwortet das Kind knapp und prägnant: "Also warst Du eine Schreibmaschine?"

Kann man gelten lassen, denke ich. Und grinse vor mich hin.

Freitag, 17. Dezember 2010

Er.Sie. Es.Und hundsgemein sein.

Der Liebreizenden werden jeden Tag Adventsgeschichten vorgelesen. Von ihrem Vater.

Heute hantierte ich in der Küche, als ich hörte wie er vorlas:

"..... und dem Ochsen."
"Papa", fragte die Liebreizende, "was ist denn ein Ochse??"

Ich kicherte gehässig vor mich hin.

"Ähm, jaaaaaaa."

"Deine Tochter will wissen was ein Ochse ist."

"Ein Stier," antwortet der Mann.

"Warum liest Du dann nicht Stier, sondern Ochse?!", fragt die Liebreizende.

"Jaaahaaaa, warum?" frage ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

In dem Moment sprang der beste aller Ehemänner auf, kam zu mir und zischte mit einem Lachen: "Du hundsgemeine Frau, Du!"

"Mama ist keine gemeine Frau, Papa!!!"

Ja, ich weiss. Gemein, aber ich weidete mich an sein Qual. Ich gemeine Frau.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Hmpf.

Ich hasse es ja wenn Männer recht haben.

Und es war ja klar, dass er recht hat.

Der Muskelkater am Oberkörper ist geradezu olympiareif.

Warum hat eigentlich noch nie jemand ein Schmerzmittel gegen Muskelkater erfunden?

Hmpf.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Er.Sie.Und ich mach Dich fertig!


In England war ich ungefähr drei bis vier Mal die Woche im Sport.
Es war in meinem Alltagsleben integriert.

Jetzt, hier in Deutschland, bin ich zwar wieder Mitglied in einem Fitnessclub, aber irgendwie, nun irgendwie ist meine Frequenz derzeit eher ein Mal alle zwei Wochen.

Heute hatte ich eine Personal Trainer Stunde. Bei Peter*. Peter ist ungefähr ein Meter neunzig groß und besteht nur aus Muskeln. Stahlblaue Augen, breites Kreuz, keine Haare, kurz, er könnte auch locker sich vor einen Nachtclub stellen und ungewollte Besucher mit einem einzigen Blick zum Winseln bringen.
"Und, bist Du bereit?!", fragte er mich.
"Nein, aber habe ich eine andere Wahl?" lag mir auf den Lippen. Stattdessen nickte ich tapfer.

Die nächsten 60 Minuten Qual und Schmerzen übergehe ich galant.
Nur so viel:
Ich schaffte es gerade noch aus seinem Sichtfeld zu kommen, bevor ich zitternd die Treppe zu den Umkleidekabinen hoch kroch. Ich brauchte fünf Minuten um mich (zitternd) auszuziehen, weitere fünf Minuten um mich (zitternd) unter die Dusche und nochmals fünf Minuten um mich in die Sauna zu schleppen.

Er hat schon recht, als er mir mit einem dreckigen Grinsen prophezeite: "Du wirst morgen auch noch was vom Training haben. ... und übermorgen."

Ein professioneller Ich-mach-Dich-fertig. Und der ist darin verflucht gut. Man will sogar DANKE sagen.



*Name aus Schutzgründen (der Autorin) geändert

Montag, 13. Dezember 2010

Genäht ...

Seit einem halben Jahr bin ich auf Entzug.

Und es ist schrecklich.

Da muss man doch was ändern, dachte ich letzte Woche.

Für die Liebreizende.
Zu Weihnachten.
Zum Auspacken.
Und hoffentlich freuen.
Mein erster
(aber nicht letzter)
Bommelschal :)






Stoff: hm. Keine Ahnung mehr.
Bommel: aus Venlo, Samstag-Markt
Webband: Tilda
Sticki: Geschenk von ihr (ich traue mich doch nie die Teile zu verwenden!!!). Danke meine Liebe! :)

Sonntag, 12. Dezember 2010

12 von 12 Dezember 2010

Kurzform*:

adventiges


genähtes



gedrehtes



gefundenes




geblasenes



gedrehtes



leckeres



vertrocknetes



matschiges



nasses


glitschiges


pinkes




* für die Langform gehts mir heute nicht gut genug, sorry mates.

Montag, 6. Dezember 2010

Keine halben Sachen .... (II)

Unserer Tochter war ein Muttermilchjunkie.
Während andere Kind sich mit Begeisterung ab dem sechsten Monat auf Beikost stürzen, verweigerte sich die Liebreizende bis zum 16. Lebensmonat.
Da das Stillen problemlos war und sich gut in den Alltag integrierte, war mir das nur recht. Leiden die Großmutter und ich doch unter diversen sehr unangenehmen Allergien. Und Stillen sollte ja Allergien vorbeugen. Oder sie zumindest verzögern.

Schon letzten Herbst dachte ich: "hm, ich befürchte ja doch eine Hausstaub(milben)allergie."
Im Sommer kam noch: "hm, ich befürchte eine Hundeallergie" dazu.

Aber in England interessierte das ja keinen. "Na, wenn Sie meinen, dass sie allergisch ist, dann geben Sie ihr doch Saft.", war die Antwort meines Hausarztes. "Ein Allergietest ändert doch nichts."

Nun ja. Der deutsche Kinderarzt ordnete sofort einen Allergietest an.



Ich sach' mal so: in schlechten Zeiten, könnte ich mich als Wahrsagerin durchschlagen.


Samstag, 4. Dezember 2010

Keine halben Sachen ....

Jedes Jahr sage ich mir, nein, befehle ich mir, dass ich keine Weihnachtsbäckerei hier eröffne.
Denn backen, besonders Plätzchen, zählt für mich zu den Qualen des Lebens. Unter normalen Umständen würde ich mir lieber Bambus-Stäbe unter die Fingernägel schieben lassen.

Wer jetzt denkt: ähm, Moment! Das habe ich doch schon mal gelesen!

Ja. Letztes Jahr.

Aber ich falle ja jedes Jahr wieder drauf rein.

Vier Suppenschüsseln voll.
Sollte doch reichen.
So eine Woche.
Wenn ich sie vor meinem Mann verstecke*.



(Vollkorn)Vanillekipferl
schmeckt man echt nicht ...


"Pfauenauge"


Mandelgebäck und Freestyle-Bethmännchen


Mürbeteig mit
Kirschmarmelade
Brombeergelee
Nougat
Pur





*ja, ich bin gerade ein bisschen gemein, ich weiss, aber er IST einfach verfressen, das ist eine Tatsache.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Moderne Sklavenhaltung

Ich bewerbe mich derzeit.

Meine Quote Bewerbung vs Vorstellungsgespräch ist erstaunlich gut.

Heute hatte ich ein Gespräch bei einem mittelständischen Unternehmen.
Sie wollen die Eierlegendewollmilchsau, die auch noch texten kann. Aber nebenbei noch die Broschüren und Kataloge herstellt, Texte und Briefe und Mailings schreibt, Agenturen koordiniert, Inter und Intranet auf dem Laufenden hält, Powerpointpräsentationen macht, für das Lager mit den Warenproben zuständig ist, Seminare, Vorträge und Messen vorbereitet (und bemustert), Reviews macht, Kundenunterlagen gestaltet und sonstige Projekte betreut.

Gut. Mache ich ihnen. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass 20 Stunden die Woche - es gibt keine Kollegen, sondern nur den Marketing und Vertriebsleiter - ausreichen.

Aber wenn es dafür einen Hungerlohn gibt, dann frage ich mich doch ernsthaft, ob sie noch nicht erfahren haben, dass Sklavenhaltung nicht verboten ist.


Und was ist mit Ihnen?

Verkaufen Sie sich unter Wert?