Samstag, 30. August 2008

Scherz, wa?!

Ihr erinnert Euch an die verhinderten Fahrraddiebe?

Vor ein paar Tagen wurden wir von einem hässlich (sorry) aussehenden schlacksigen jungen Mann beschimpft. Er nuschelte und brüllte etwas von dem drecks-Fahrrad-dass-wir-selbst-behalten-könnten. Ok, dachten wir: irgendwie nicht ganz so clever von dem Typen.

Es geht aber noch besser. Oder ... dümmer?

Heute traf er sich mit zwei Kumpanen vor dem off -licence Shop gegenüber.
Sie süffelten gemütlich eine Dose lauwarmes Bier und setzten sich auf ein Mäuerchen.
Meine Mutter und ich saßen im Esszimmer, schauten ihnen zu und warteten mit einem Kaffee in der Hand ab.

Plötzlich fängt der schlacksige Mann an seinem Freund die Story des verhinderten Fahrradraubes zu erzählen. Bildlich unterstrich er alles mit eindeutigen Gesten und machte vor wie sein Freund (der außen saß) das Rad über die Mauer zog und deutete mit der Hand zum Shop - "und der hat dann gebrüllt".

In einem Film würde man doch sagen: hey, da hat der Regisseur aber arg übertrieben!

Aber die Realität ist oftmals skuriler als die Fiktion. Zumindest hier.

Freitag, 29. August 2008

Englische Freizeitparks

erinnern mich immer wieder an würdevolle alte Damen.

Der Lack ist ab, sie sind ein wenig altmodisch und manchmal müffeln sie etwas nach Mottenpulver.
Sie versuchen weiterhin stolz ihren Alltag zu meistern, auch wenn es schwer fällt.
Und ab und an bekommt man ein klebriges Bonbon oder Schokolade geschenkt.

"Sie sind so wunderbar unperfekt", sagte meine Mutter als wir gestern mit Kind + Freundin + Mutter von Freundin in einem solchen Freizeitpark waren.

Ein wildes Sammelsurium aus Fahrgeschäften, Indoorspielplatz, Sandkasten, Tretboot, Rutschen, Streichelzoo und grausamen Essen. Was uns weniger störte, da wir alles Essen selbst mit gebracht hatten. Ich wusste ja was auf uns zukommt.




Eselstreicheln


Warnschilder überall.






Kind + Freundin waren extrem glücklich.

Genähtes gibts auch bald wieder. Versprochen.

Dienstag, 26. August 2008

Berichtigung

Mein Lieblingsmann wies mich darauf hin, dass ich die Hosen falsch gezählt hätte.

Es seien mehr.
Ich hätte noch die fünf Jeans vergessen.

Die fünf Jeans, die er nur zum streichen (in englischen Mietwohnungen verboten) und Umzüge (macht man ja monatlich) bereit hält.

Jawoll.

Samstag, 23. August 2008

Von Fischpäckchen und Kuchen

Wie inzwischen bekannt sein dürfte, koche ich wirklich gerne.
Eine meiner Lieblingsspeisen ist, klassisch am Freitag: Fischpäckchen.

Gut vorzubereiten, machbar in unendlich vielen Variationen, gesund und es macht was auf dem Tisch her. Denn jeder bekommt sein persönliches Päckchen in Alufolie (ja ich weiß, Umweltsau), aus dem er isst.

Man nehme:
je nach Hunger zwischen 150 und 250 g (frisches) Fischfilet. Dabei gehen so ziemlich alle Fischsorten, aber am besten sind festfleischige Fische ausser Thunfisch. Thunfisch braucht zu kurz und wird zäh. Meeresfrüchte gehen auch, wenn man will, aber es sollten ungekochte sein, sonst - zu zäh

Der Fisch wird auf eine Alufolie gelegt, die man mit ein paar Tröpfchen Öl beträufelt hat.
zwei dünne Scheiben (unbehandelte) Zitrone,
ganze Knoblauchzehen, lediglich angeknackst mit dem Messer
Salz, Pfeffer
frische Kräuter
und




Gemüse. Beispielsweise:
Paprika, Cherrytomaten, Pilze, Frühingszwiebeln, Zucchini, kleingeschnittene Möhren




Das ganze wird dann gut verschlossen und kommt für 35 Minuten in den ca 175 Grad warmen Backofen.

Auf den Teller gestellt, die Aluflolie geöffne entspringt dem Päckchen ein wunderbarer Duft.

Dazu passt Reis oder frisch gebackenes Weißbrot.

Variation 1:
griechisch mit Oliven Pepperoni und griechischen Gewürzen

Variation 2:
mit Kräutern der Provence

Variation 3:
asiatisch mit Zitronengras, einem Schubbser Kokosmilch

So gerne ich koche - so ungerne backe ich. Ich wollte einen Maiskuchen backen. Allerdings hatte ich keine Butter da. Leider gibt es ungesalzene Butter in England nicht in jedem Laden, also dachte ich mir: ok, verändere ich es doch!

Der Kuchen schmeckte irgendwie schon, ist aber unglaublich trocken.






Dafür hier das Originalrezept:

Maiskuchen

450 g ungesalzene Butter
450 g Zucker (zu viel, finde ich!!)
450 g gemahlene Mandeln
Vanille
6 Eier
Der Saft einer Zitrone (man kann auch die unbehandelte Zitronenschale abgerieben mit rein machen)
250 g Polentagries (oder Maismehl?)
1/2 Tl Backpulver
1/4 Tl Salz

Butter und Zucker aufschlagen, Rest renmischen.

45 - 50 Minuten backen.

Freitag, 22. August 2008

3 -3 - 2 - 18 - ∞

Drei Arbeitshosen
Drei Anzughosen
Zwei Jogginghosen
18 Alltagshosen für die Zeit zwischen 20 - 22 Uhr und am Wochenende.
unendlich viele Radlerhosen

Nein. Nicht ich. Mein Mann.

Bei uns prallen Welten aufeinander. Während mein Mann selbst noch Schreibhefte von der ersten Klasse aufbewahren will, ganz zu schweigen von 14.4er Modems von Anno dazumal, folge ich eher dem Motto:
man muss auch mal loslassen können.
Das kann ab und an mal zu kleinen Problemchen führen.

Wir leben hier in einem alten Haus, dass größtenteils einfachverglast ist und im Winter natürlich dementsprechend kühl ist. Dieses Wochenende wird meine Nähecke in den wärmsten Raum verlegt. Das Arbeitszimmer. Ich finde ja, das ist eine klasse Gelegenheit mal durch altes Computergedöns sich zu wühlen und ... los zu lassen. Mein Mann wird sicher sehr plausible Gründe finden, warum er genau diesen Stecker und jenen Adapter braucht.

Ich hoffe er trennt sich. Also von ein paar Hosen und Adaptern. Nicht von mir.


Finde ich.

Donnerstag, 21. August 2008

Kind krank, übermüdet

was kann man da besseres machen, als via Amazon zwei Schreiberlinge glücklich zu machen?

Ich harre und warte der Dinge.

Gute Besserungswünsche werde dennoch entgegengenommen.

Mittwoch, 20. August 2008

Boah, das gibts ja wohl nicht!

Mein Mann kam gerade nach Hause, lehnte von innen das Rad an die Gartenmauer und schaute sich unsere frisch gelieferte Komposttonne an.
Plötzlich hörte er ein Gebrüll von unseren Nachbarn (die schrecklich netten Pakistani und der Italiener) - da hoben doch glatt zwei sein Rad über die Mauer und wollten damit weg. Sie ließen es nach ein paar Metern wegen dem Nachbarsgebrüll stehen und rannten davon.

Unsere Haustüre stand offen, also es war ersichtlich, dass da jemand zu dem Rad gehört.

Ich glaubs ja nicht ...

PS: dabei sollte der nächste Beitrag doch eigentlich ein ausgesprochen kreativer sein!

Suicide walker!

Der gemeine Engländer ist abgebrüht.
Man kann es nicht anders sagen.

Dreimal die Woche darf ich unser Lieblingskind in den Kindergarten fahren. Er befindet sich in Innenstadtnähe und ergo: da muss ich durch.
Die ersten Monate fuhr ich, in Ermangelung einer besseren Strecke, direkt durch das Zentrum. Und merkte, dass mir das gar nicht gut tat.
Regelmässig latschten die Fussgänger seelenruhig über die Straße.
Rote Fussgängerampel? Heranrauschende Autos?
UndweiterMiss?!
In einem Forum las ich für diese Personen den richtigen Ausdruck: Suicide walker.

Nein, wirklich, sie sehen, dass Du mit 30 Meilen/h angefahren kommst und setzen ihren Fuss auf die Fahrbahn.
Wollen sie wirklich alle sterben?

Inzwischen habe ich eine Alternativestrecke gefunden. und mein Adrenalinspiegel ist endllich wieder, zumindest meistens, normal.

Wer mir jedoch immer noch gewaltig auf den Zeiger geht, sind die jungen Schnösel, die cool ihren I-Pod via Kopfhörer genießen und die schlicht noch nicht mal merken, dass da ein Auto kommt. Oder für sie rot is. Nein, man ist 15 Meter vor ihnen und sie latschen rüber. Vollbremsung. Hupe. Und sie laufen ungerührt weiter. Heute mir wieder passiert. Finde ich alles andere als lustig.

Nennt mich spießig, aber wenn ich so was erlebe, bin ich für ein ipod Verbot auf öffentlichen Straßen!

Vielleicht werde ich einfach auch nur alt.

Sonntag, 17. August 2008

Schmerzensgeld?!

Wenn das Kind den ganzen Tag knatschig, zickig, unausstehlich und wirklich zum Verkaufen ist. Und man dann auf dem Rückweg aus der Stadt einen 20 Pfund Schein findet.
Ist das dann Schmerzensgeld?!

Donnerstag, 14. August 2008

Nachbarn Teil II und so.

Es gibt sie. Die guten und netten Nachbarn.

Vorgestern brach mein Mann in Hysterie aus.
Er war spät nach Hause gekommen und erinnerte sich dunkel, dass er seinen Fahrradhelm draussen vergessen hatte.
Fahrradhelm an für sich wäre nicht so schlimm gewesen, da herrscht hier nicht der Mangel, aber darin lag auch seine teure Sonnenbrille.
Als er die Türe öffnete um draussen nachzusehen, lag alles in einer von aussen nicht sichtbaren Ecke im Hauseingang. Was für ein Glück.

Abends klingelte es an der Türe. Der Nachbar von gegenüber, Besitzer eines Schnellimbiss fragte nach, ob mein Mann den Helm gefunden hätte. Er habe ihn um halb zwölf dort liegen sehen und in die Ecke gelegt.

Netter Nachbar, oder?


Ich sollte vielleicht erwähnen, dass der Nachbar Italiener ist und lange Jahre in Deutschland lebte.


Amüsant und doch nicht: mein Mann (radfahrend) wurde in einer 30er Zone mit Verkehrsberuhigung von einem Fahrzeug gedrängelt. An der Ampel beschimpfte ihn der Fahrer. Was er auf der Straße zu suchen habe. Die sei nur für Leute, die Roadtax (Kraftfahrzeugsteuer) zahlen würden.
Klar.

Allerdings zeigt das wie der gemeine Engländer Fahrradfahrer ansieht.

Ich erinnere mich an einen schweren Unfall vor ein, zwei Jahren. Ein Autofahrer verlor auf einer Landstraße die Kontrolle über sein Fahrzeug und fuhr in eine Gruppe Rennradfahrer. Es gab Tote und Verletzte. Der zynische Kommentar eines Lesers auf diese Meldung war sinngemäß:
Was fahren die auch Fahrrad? Selbst schuld. Die sollten erst gar nicht auf die Straße gelassen werden. Geschied ihnen recht.

Er war nicht der einzige, der diese Meinung vertrat.

In den Momenten denke ich immer über einen Umzug in ein intelligenteres Land nach. Wer eins weiß, soll es mir bitte sagen.

Dienstag, 12. August 2008

12 von 12 im August

Nur die Harten kommen in den Garten. Mann fährt tatsächlich bei richtigem Dreckswetter die 27 km mit dem Rad zur Arbeit. Und ja, dafür bewundere ich ihn. Er fährt sogar zurück.



Seltenes Bild: das Kind schläft bis 8:30 Uhr. Großes Drama als klar wurde, dass es daher im Kindergarten keine Rice Crispies mehr gibt. Böse Welt!


Einkaufen. Bei Regen. Wie schön!


Ausbeute. Wirklich gesund.


Danach noch kurz zu Dunellm (Backbleche, einfach) und weil daneben: Aldi. Böser böser Fehler, denn hungrig sollte ich nie Einkaufen gehen. So landete das in meinem Korb:




schmeckte nicht wirklich. Wusste ich auch schon vorher. Aber die Gier ....

Das hingegen war ausgesprochen lecker!



Noch ein bisschen was von den fünf Kilo Roggen mahlen für das morgige Brot.

Lückenfüller - gefiel mir einfach :)


Noch ein bisschen über Herrn Byron lesen, der hier in der Gegend aufwuchs und wohl auch eine Zeitlang gelebt hat. Ihm werden wilde Sachen nachgesagt ...



Kind wieder abholen. Sie verbringen wegen Umbaumaßnahmen die Tage derzeit in dem Raum der Reception Class, wo Tochter ab September auch hingehen wird. Das wird also ihre Zukunft sein ;)





Heimfahrt.
Während in anderen Ländern der Glaser gerufen wird, sobald eine Fensterscheibe kaputt geht, wird hier in vielen Vierteln der Weg zum Baumarkt eingeschlagen. Wozu Glas, wenn es auch Holz tut?!
Eigene Ernte. Drei Äpfel an jedem Baum. Wow ... oder?


Wenn sie uns nicht geklaut werden.
Man weiß ja nie.

Sonntag, 10. August 2008

Ankommen.

Endlich.

Daheim.

Nach einer wunderschönen Hochzeit





Ein bisschen Strand und Hamburg




Blumenwiesen und


dem Lama mit schrecklichen Zähnen.


Und noch eine kleine Anekdote:
Wir waren auf der Fähre.
Ich stand im Restaurant frühmorgens, ein Kaffee in der Hand.
Vor mir ein Mitglied eines Harley Davidson Clubs. Typ Rocker. Lederjacke.
Ich beugte mich vor und fragte mich wie man diese tolle Stickerei auf eine Lederjacke hinbekommt. Und welches Gar man dafür nimmt. Und welche Nadel.

Da wusste ich:
ich brauche URLAUB!