Montag, 31. Mai 2010

Er. Sie. Es. Und das iPad.

Wir haben dieser Tage in unserem Lagerraum eine Kiste mit Babysachen wiederentdeckt, die beim Umzug vor fünf Jahren irgendwie verloren ging. Daraus entstand eine Unterhaltung über die Liebreizende als Baby. Dass sie viel länger als gedacht eine reine Milchräuberin war. Oder sie das Babybettchen absolut nicht interessierte, sondern das Familienbett bevorzugte.

Ich werfe ein: "Als Du geboren wurdest, haben wir einfach die Betriebsanleitung nicht gefunden."

Mann: "Es gab keine. Wie beim iPad."

Ich (entgeistert): "Was? Du vergleichst Deine Tochter mit dem iPad?!"

Mann (trocken): "Beides sind SEHR teure Gadgets. Beide sind intuitiv zu behandeln! Und kommen ohne Anleitung. Und reagieren auf Gesten. Wir kennen nur noch nicht alle."




PS: braucht noch jemand ab August ein fast unbenutztes Stokke Bett, inkl. Verkleinerer, Himmelstange und Umrandung? ;)

Sonntag, 30. Mai 2010

Patriotisch

Als die Liebreizende erfuhr, dass Deutschland beim Eurovision Songcontest gewonnen hat, zeigte sich eine Träne im Augenwinkel und sie fasste sich ans Herz.

Auch wenn sie das Lied noch nie gehört hatte ;)

Also doch ein bisschen deutsch.

Was sind wir beruhigt *g*

Donnerstag, 27. Mai 2010

Eingeknickt. Verdammt.

Ungefähr um 1990 herum hatte ich eine Leggins. Wie viele andere Frauen auch. Sie war weiss und hatte rote Rosen drauf gedruckt.

Es sah grausam aus.

Mit einem Wadenumfang von 44 cm - je Wade, natürlich - beschloss ich NIE NIE NIIIIEEE wieder Leggins zu tragen. Ich forderte sogar das Tragen von Leggins, ausser zum Sport unter schwere Strafe zu stellen. Und selbst beim Sport wäre ich lieber nackig gegangen als mir LEGGINS anzuziehen.

Nun ja.

Seit ich in England lebe, bin ich - sagen wir es mal so - etwas liberaler geworden, was Kleidung angeht.

Und letztens ist es passiert. Ich schäme mich ja auch schrecklich deswegen. Wirklich.
Ich bin eingeknickt und habe mir eine Leggins gekauft.

Und ich traue mich sogar aus dem Haus damit.

Und meine (ja, durchaus durchtrainierten) Sauerkrautstampfer sind mir auch schrecklich egal geworden.




Und .. wofür schämen Sie sich so (heimlich)?

Dienstag, 25. Mai 2010

Neues aus der Schwimmhalle II

Waren Sie schon mal mit einem Mann im Whirlpool, der nicht nur eine Menge Tattoos, sowie einen Goldzahn hatte und aussah wie ein Schwerverbrecher, sondern auch noch eine elektronische Fussfessel hatte?

Nein?


Scary, sag ich Ihnen. Sehr scary ....

Freitag, 21. Mai 2010

Optimismus Teil II

Vielen, vielen Dank für Eure aufmunternden Worte.

Ich habe mich natürlich nicht ans Schnittmuster gehalten. Hätte sowieso nichts gebracht, da ich sie zumindest im Bereich zwischen Hals und Hüfte vollständig füttern musste. Denn der ausgesuchte Stoff ist durchsichtig.


Und so sieht die Tunika jetzt auch ganz GANZ anders aus als auf den Bildern.

Und ich musste auch ganz ganz viel verändern.

An der Hüfte und in der Taille musste ich die Tunika nachträglich kleiner machen.
Die Ärmel habe ich wohl etwas seltsam angenäht, da sind jetzt oben auf den Schultern putzige Puffärmelchen ;)
Weswegen der Reisser 50 cm lang sein sollte, ist mir heute noch nicht klar, ich komme wunderbar mit 20 cm aus (also mehr mache ich nicht auf!).
Und im Notfall kann man auch ohne Reisser in das Teil schlüpfen!
Der Halsausschnitt wurde um 10 cm nach unten verlegt.

Der Rollsaum unten muss nicht noch mal nachgenäht werden - das sieht nur so aus.

Als Gürtel gibt es einen original 70er-Jahre Gürtel meines Vaters.
Von meinem Mann liebevoll: "Talk like a pirate" Gürtel genannt.


Mein Fazit: ich kenne dank viel Handheften und Handnähen ganz viele Dokus von Channel 4 und BBC, aber für mich ist das Schnittmuster nicht wirklich was.
Das nächste Teil wird wieder selbst designed :)

PS: von wegen gutes Figürchen, meine Lieben. DAS ist die Realität! Ich kann noch gerne 15 Kilo abgeben und bin dennoch nicht in Gefahr als dünn zu gelten ;)






Mittwoch, 19. Mai 2010

Er. Sie. Und John Coltrane

Es ist Dienstag.

Jamie Collum moderiert wieder mal bei BBC Radio 2 seine Show.


Er: "Urgs, das klingt als würden sich Musiker einspielen."

Es läuft John Coltrane.

Sie: "Ha, wusste ich es doch! Du bist ein Kulturbanause!"

Er: "Aber ist doch wahr, das klingt schrecklich!"

Sie (spöttisch): "Warum habe ich Dich eigentlich genommen?!"

Er: (ebenso spöttisch): "Weil ich Dir das Gesamtwerk* von John Coltrane von CD auf MP3 gezogen habe!"
Und ergänzt leise: "Und es klingt dennoch wie einspielen!"


Er liebt sie liebt ihn.



* laut meinem iTunes kann ich 1 1/2 Tage am Stück John Coltrane hören ohne, dass sich ein Lied wiederholt.

Dienstag, 18. Mai 2010

optimistisch ...

habe ich das Schnittmuster ausgepackt, in meiner Größe ausgeschnitten, ein abgelagertes Stöffchen zugeschnitten.
.... und jetzt ist mir übel.


Das wird sicher wieder ein TfdT.

*heul*

Sonntag, 16. Mai 2010

Ganz der Papa

Ich scherze ja immer gerne, dass die Liebreizende das Beste von beiden Elternteilen abbekommen hat.
Von mir die Intelligenz und von ihrem Vater die Schönheit.

Am Freitag zeigte sich aber, dass sie eindeutig die Gene ihres Vaters in sich trägt.

Ihre beste Freundin hat seit Monaten einen Wackelzahn.
Am Freitag Vormittag in der Schule hatte die Liebreizende es leid.

Und was passierte?

Richtig.

Sie zog ihrer Freundin den (äusserst wackeligen) Wackelzahn.

Freundin stolz, sie stolz, der Vater der Liebreizenden stolz, die Mutter geschockt*.

Also nicht ich, die Mutter ihrer Freundin.

Ich murmelte nur: ganz der Papa ....





* weil unhygienisch

Freitag, 14. Mai 2010

Ok. Ich kann gemein sein.

Wie bekommt man ein kleines müdes Mädchen an einem Schulmorgen garantiert aus dem Bett?

Also wenn man es bereits fünf Minuten mit Wachküssen, Wangestreicheln, zartem "Auhaaaufstehhen" versucht hat?



Ok, ich sage es Ihnen.

Man nimmt die Hand des Mädchens, lässt einen leisen Schrei los und sagt:

"OH GOTT, wer hat Dir denn heute Nacht die Fingernägel pink lackiert??!!!"

Sie war noch nie so schnell SO wach.

Und mit bitterbösem Blick schaute sie mich an, als sie sah, dass ihre Fingernägel immer noch unlackiert waren wie am Abend zuvor.

Jaja, ich kann gemein sein. Ich weiss. ;)

Mittwoch, 12. Mai 2010

12 von 12 im Mai 2010

Aus dem Bett gefallen.
Armer Junge.
Ja, so heisst der Frosch: Junge.



Weck-Zeit



Jaja, oder so ...



Aggressiver Fahrer, überflüssig.



confession: ich liebe altes, fast ausgetrocknetes Roggenbrot.



"A pack of 4 Belvita Breakfast Biscuits is a new and delicious way to start your day!"



NO! It's a BISCUIT!!



Maschinchen entstauben.


Mittagessen


Et voila!
Meine neue "hippe" Tasche fürs Fitnessstudio.
Da brauchte ich dringend was um Ipod, Kopfhörer, ein Taschentuch
und meinen Spind-Schlüssel zu verstauen.


Stoffe Kaffe Fassett und Amy Butler
Schnittmuster: gab keins. Wie immer halt.
Die Länge regulierbar durch Klettverschluss, da ich nach dem Fertig nähen plötzlich mit zwei der linken Schnallen da stand und fast einen hysterischen Schreikrampf bekam.


Voll gefüttert und für meine Verhältnisse extrem sauber verarbeitet.
Ganz viel händisch mit dem Ladder-Stitch


Und was haben Sie heute so getrieben?

Dienstag, 11. Mai 2010

Health and safety Gedöns.

Health and Safty Regularien werden in England ganz groß geschrieben.


"Entschuldigen Sie, ähm, haben Sie da an der Augenbraue ein [blaues] Pflaster oder ist Ihnen ein Stück statisch aufgeladenes Plastik hingefallen?" fragte ich heute morgen die Kassiererin.

Sie schaute mich an und antwortete trocken: "Ein Pflaster." und nach einer kurzen Pause: "über meinem Augenbrauenpiercing."

"Oh, hat es sich entzündet?" antwortete ich mit einem Hauch von Mitleid in der Stimme.

Ihr Gesicht verzog sich zu einem unentspannten Grinsen: "Nein, Anordnung von oben. Ich muss das Piercing abdecken, denn es könnte sich ja lösen und den Kunden ins Essen fallen."

Meine Gesichtszüge entgleisten etwas: "Sie machen Scherze?!"

"Nein, health and safety, chrrrr chrrrr", presste sie raus - mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht.

"Thats ridiculous!"



Ich hätte ja eher Angst, dass das Pflaster abgeht ;)

Montag, 10. Mai 2010

Lets make a trip!

Wir haben einen wunderschönen Park in der Stadt.
Mit freilaufendem Wild, Spielplätzen, viel grünem Gras, Garte und einem Naturkundemuseum:
der Wollaton Park, mit dem Wollaton Hall.

Im Sommer findet dort auch immer das Splendour Festival statt. Dieses Jahr übrigens mit den Pet Shop Boys und (worauf ich mich sehr freue) den OkGos.


Nach einem kleinen Picknick suchten wir zusammen mit unserem Besuch am Sonntag die heiligen Hallen also auf.


Und sahen uns die Ausstellung an.
Die Führung haben wir uns dieses Mal nicht gegeben. Auch wenn sie sehr empfehlenswert ist.

So haben wir uns auf die Tiere konzentriert.




Mittwoch, 5. Mai 2010

To the left ... to the left ....

Kann Ihr Kind ein Geheimnis behalten? Dann stellen Sie es bitte auf die rechte Seite.

Ihr Kind ist eine Plaudertasche, dass nichts bei sich behalten kann? Dann bitte auf die linke.

Hätte sie es mal gewusst, die Mutter einer Mitschülerin der Liebreizenden, ob ihr Kind auf der linken oder rechten Seite ist, nun ja, dann wüsste die ganze Schule jetzt nicht folgende Geschichte:

Jaqueline* kam gestern in den Breakfastclub gestürmt, setzte sich neben die Mutter von Maria*, holte tief Luft und flüsterte laut:
"My Mum had a boob job!"
Marias Mutter, eine Frau, die wirklich mit beiden Beinen im Leben steht, zog die Augenbraue hoch und fragte mit einem Grinsen in der Stimme: "smaller or bigger?"
Maria: "Bigger! And she has a lot of plasters on her breasts!"

In dem Moment kam Kevin*, Jaquelines älterer Bruder dazu und sagte schockiert:
"But Jaqueline, MUM told us, that we not have to tell it anybody!!!"

Spätestens jetzt war klar, dass bis Abends alle, wirklich alle in der Schule wussten, dass sich die Frau einer Brust-Vergrößerung unterzogen hat. Und alle. Wirklich alle werden ihr beim nächsten Treffen als erstes auf die Brüste schauen.

To the left, to the left ... ;)




*Name geändert

Montag, 3. Mai 2010

SING! IT! LOUD!

Die Liebreizende singt gerne.
Gefühlte 24 Stunden am Tag.
Realistischer sind natürlich eher 14. Sie schläft schließlich und muss auch ab und an was essen.

Das kann zu etwas peinlichen Situationen führen. Wenn sie beispielsweise im Fitnessclub, in der Sammelumkleide alle Anwesenden unterhält.
Oder vor Kurzem, inbrünstig ein acht minütiges Medley bestehend aus Chitty Chitty Bang Bang und Mary Poppins auf der Toilette sitzend vorträgt. Was mich daheim weniger stört, aber da waren wir auf der (sehr großen) Damentoilette eines sehr großen Einkaufszentrums.

Ja, ich gebe zu, ich errötete sanft, während ich "Schaaahaaatz, brauchst Du noch lange?!" ihr zurief.
Und damit ihrem Publikum (bestehend aus acht Damen verschiedenster Altersstufen, die sich beharrlich weigerten den Proberaum zu verlassen) auch gleichzeitig mich als Mutter der Sängerin zu erkennen gab.

Erst als sie endlich ihren Schallraum verlies, und sich ihren Zuhörerinnen zeigte, waren sie gewillt wieder Richtung Konsumtempel zu gehen.

Heute machte ich einen Fehler.
Ich ließ eine leere Küchenpapierrolle auf dem Schrank liegen.

Man kann es nur mit einem Wort beschreiben: Begeisterung.

Bei ihr. Ich hole jetzt die Otoplasten raus. ;)