Donnerstag, 2. Oktober 2008

Du weisst ...

Mein Kind denkt Englisch.
Und mir als jemand, der sein Geld mit Worten verdient(e) rollt es da die Fussnägel hoch.
Denn: wortwörtliches Übersetzen ist gerade groß im Kurs.

Wir zogen nach England als die Tochter 14 Monate alt war. Mit 19 Monaten kam sie dann in die Krippe. Drei Tage die Woche. Wir wollten schließlich, dass sie bald Englisch lernt.
Das ging auch ratzfatz.
Und seither trennt sie penibel.

Vor kurzem war eine deutsche Austauschstudentin in der Schule. Neugierig sprach diese mein Kind auf Deutsch an. Und Tochter kuckte sie an als habe sie den Verstand verloren.
Das Gespräch war (die Erzieherin machte es mir vor) folgendes:

"Hallo, sprichst Du auch Deutsch?"

Kind zieht die Augenbraue hoch: "Yes. Sure."

"Sag doch mal was auf Deutsch!"

Kind verächtlich: "No."

"Du willst jetzt nicht Deutsch sprechen?"

Kind rollt die Augen und speit ein: "NO!" aus.

Damit war das Gespräch beendet.

Scheinbar gibt es bei ihr eine ungeschriebene Regel:
Daheim = Deutsch
Schule = Englisch
Native Speaker englisch = Englisch
Native Speaker Deutsch = Deutsch
Kinder die weder Deutsch noch Englisch sprechen = Englisch (man kann ja nie wissen!)

Und gerade sind wir am nächsten Punkt angelangt.
Lesen lernen.
Witzigerweise macht sie das in Deutsch, die englischen silly Wörter, die so ganz anders ausgesprochen werden wie sie in der englischen Anlauttabelle aufgedröselt werden, irritieren sie noch.

Aber auch das bekommen wir noch hin. Ganz sicher ;)

6 Kommentare:

  1. Warte nochmal ein Jahr, dann wirds noch bunter mit der Sprache *g*
    Ich sehen meine Kids, die inziwschen fast den ganzen Tag in der Schule sind und amerikanische Freunde haben, als Amerikaner aufwachsen. Logisch, dass sie kein deutsch sprechen wollen (-;
    Zur Zeit wird lustig gemischt, deutsche Sprache mit englischem Satzbau - schuettl.
    Kann ich das book haben, auch? Und bitte mit SouthCal Akzent *g*

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  2. Du ... diesen englischen Satzbau hat sie ja auch drauf *heul* ... Allerdings ist der englische Akzent noch recht dezent.

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  3. ich finde es irre, wie die lütten damit klar kommen! eine großnichte meines mannes wird dreisprachig erzogen. oma: deutsch, mama: englisch, papa:russisch. und sie kann alles!!

    lg, lina....der es trotzdem schwer fallen würde, wenn für theresa die muttersprache nicht deutsch wäre!

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  4. ich werde wohl bei dem Thema auch bald mitreden koennen, noch ist sprachlich hier alles in bester Ordnung. Das Deutsch gut wie "frueher" daheim und das Englisch wird von Woche zu Woche besser.

    Unser kleiner Fratz (fast 2) faengt nun sowieso erst zu sprechen an, es bleibt also spannend...

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  5. Sobald ein: "sag mal was auf Deutsch" dahingeträllert wird, gehen bei meinen Kindern SOFORT die Rollenklappen runter. Wo sind wir denn auch, im Sprachzoo? ;)

    Ich werde nie vergessen, wie ich vor 2 Jahrem im Kiga von Angel stand, kleine Anlies neben mir. Plötzlich kommt der Mann der Direktorin zur Tür herein (Deutscher) und spricht Anlies auf "Mamas Geheimsprache" an. Ihr fiel erst alles aus dem Gesicht, dann versteckte sie sich hinter mir und kam nicht mehr hervor... lach.

    Inzwischen haben sie gemerkt, dass es noch mehr Deutsch sprachige in der Welt gibt.

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  6. lina. für mich ist es auch schwer. Nur das Sprechen alleine ist es ja nicht, da kommt, beim muttersprachlichen Konzept ja noch mehr dazu.

    Zilly: Das geht schneller als man denkt! :)

    Ninik: ja, genau. Sprachzoo. Genau so ist es!!

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