Für die Reise.
Will ja mal schick sein.
Im Gepäck eine halbfertige Hose.
Kein Problem, dank neuer Nähmaschine meiner Mama.
Und ich komme wieder mit neuen Sachen, vielen Stoffen und ganz vielen Ideen.
In einer Woche.
Habt Euch wohl!
Man könnte es auch kurz und knackig mit "Jungesellenabschied" bezeichnen. Aber irgendwie ist das bei weitem nicht ausreichend für das, was da abgeht.
In der Regel fangen die Parties bereits Tage vorher an.
Der Braut und/oder der Bräutigam wird in lächerliche Kleidung gepackt und von einer Horde grölender Freunde (die ich persönlich nicht mehr Freunde nennen würde, aber ich bin auch nicht die Zielgruppe dieser Parties) durch die Stadt gejagt. Im Laufe des Tages oder besser der Nacht fließt der Alkohol in Strömen und es würde mich nicht wundern, wenn es noch ausgenutzt werden würde, dass man ja noch kein Treueversprechen geleistet hat.
Hens tragen gerne rosa Puschel-Haarreifen und mieten mit Vorliebe Stretchlimos. Hier fährt auch ein umgebauter Hummer durch die Gegend. Oder ein Feuerwehrauto. Generell geht es jedenfalls für Fremd-schämer wie mich ausgesprochen peinlich zu.
Wir stellten gerade die Fahrräder ab, als mir diese liebliche Gruppe Männer auffiel.
Mein Mann meinte: och, wäre ich hier aufgewachsen, würde ich wohl auch das ein oder andere Mal mit "den Jungs" so was machen - müssen.
Ich kuckte ihn an und musste mir ein Grinsen verkneifen.
"Ok. Gut. Du hast Recht. Würde ich nicht!"
Nach einem kurzen Ausflug auf den Fine Food Market auf dem Marktplatz
ging es weiter zu einem kleinen Restaurant, das mir eine Freundin empfohlen hatte.
Das French Living ist ein französischer kleiner Shop mit Cafe im Erdgeschoss und Restaurant im Keller. Die Atmosphäre ist wirklich kontinental, die Kellner Franzosen.
Und ganz sicher: es traut sich kein gemeiner Hooligan-Engländer in das Restaurant.
Zwei Mal Plat du jour und ein Mal einen gefüllten Crepe für die Mademoiselle.
Dazu Wein. Wasser. Kaffee.
Ich war besoffen.
So lecker.
Und jetzt wird sich sicher kein Vampir an mich ran trauen. Denn ich glaube auf meiner Lammleber waren mindestens zehn Knoblauchzehen!